Junge
Patienten im Bann der Puppen /Pädagogisches Spiel in der Fachklinik
"seid
ihr alle da?" Mit dem altbekannten Kasper Ruf begann das Stück
"der Bär geht spazieren", das Helmut Schmidt aus Berglen
gestern in der Fachklinik für Kinder und Jugendpsychiatrie aus-führte.
Rund 70 Kinder gingen mit, warnten den Kasper vor dem großmäuligen
Krokodil, wiesen dem Bär den Weg zum Honigtopf, klatschen und schrien.
Auch die 13-und 14 jährigen nahmen bald regen Anteil, erklärten
dem Bär das Autofahrern-"erst Gas geben, dann Kupplung kommen
lassen" - und demonstrierten so ihren Erfahrungsvorsprung.
Helmut
Schmidts Figurentheater ist Bestandteil des diesjährigen Programms
der "Flensburger pädagogischen Gesprächen". Jedes
Stück folge einer Gestaltung Dramaturgie, erläuterte er in
einem anschließenden Gespräch: nach der Einführung entfaltet
sich ein Spannungsbogen, die guten Figuren versagen und erfahren die
Hilfe der Kinder. Am Ende bietet Musik und das klatschen Möglichkeiten
der Entspannung. Wichtig sei es, so Schmidt, dass eine gute Figur mitspielen,
auf die sich die Kinder verlassen können. Dr. Dörte Stolle
zeigte sich überrascht über den außerordentlich lebhafte
Reaktion, "zeitweise habe ich mich gefragt, sind das unsere Kinder?"
Schon als der Kasper erste Anstalten machte, den Vorhang zu schließen,
schrie ein Kind "noch mal!" Und eine Zugabe wurde eingefordert:
zwei Löwen sagen Karaoke zu Don´t worry, be happy" und
rissen alle erneut zu Begeisterung Begeisterungsstürmen hin.
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